Laserzahnheilkunde
Anwendungsmöglichkeiten des Dentallasers
Dentallaser stehen mit ihren umfangreichen Therapiemöglichkeiten für eine ganz neue Klasse in der Zahnmedizin. Neben dem Einsatz in der Parodontologie, der Endodontie und der Chirurgie bieten insbesondere auch die Softlaser eine Reihe von Behandlungsoptionen.
Anhand einiger Fragen
möchten wir die Thematik erläutern:
In der Parodontologie (Behandlung von Parodontitis/Parodontose) wird die Anwendung von Dentallasern in der Fachwelt heute als unverzichtbare Ergänzung zur konventionellen Therapie bezeichnet.
Die Vor- und Hauptbehandlung erfolgt wie gewohnt. Nach dem mechanischen Entfernen der unter dem Zahnfleisch liegenden Beläge (Konkremente), wird die Wurzeloberfläche mit dem Dentallaser dekontaminiert. Die Zahnfleischtaschen werden einzeln behandelt und jeder therapiebedürftige Zahn von allen zugangsmöglichen Seiten behandelt.
Ziel der Parodontaltherapie ist ein maximaler Abbau von parodontalpathogenen Keimen im gesamten Mundraum (Full Mouth Desinfektion). Hier bietet der Dentallaser in Zusammenhang mit der konventionellen Therapie bestehend aus Vorbehandlung, deep scaling, antibiotischer Therapie und Recall die Möglichkeit, die Keimreduktion auf über 97% zu steigern.
Der Aufbau einer gesunden Parodontalflora wird unterstützt. Oftmals kann auf eine offene Parodontitistherapie mit umfangreicher Chirurgie verzichtet werden.
- Keimreduktion in den Taschen durch Laserlicht
- Schmerzarme Behandlung
- Keine Chemikalien
- Ergänzend zur konventionellen Therapie
- Abschließende Dekontamination der Wurzeloberfläche nach mechnischer Reinigung
Die photodynamische Therapie (PDT) stellt eine zukunftsweisende und ebenso schonende wie effektive Alternative zu gängigen Behandlungsmethoden dar.
Der Therapiefarbstoff heftet sich an Plasmaproteine, die in Membranen von Bakterienzellen vorkommen, und färbt diese ein. Bei der Bestrahlung mit Laserlicht einer bestimmten Wellenlänge wird ein aggressives Sauerstoffatom (Singulettsauerstoff) freigesetzt, welches die Zellwand der Bakterien derart schädigt, dass es zum Tod der Bakterienzelle kommt.
Dieses Verfahren bietet sich begleitend zur konventionellen Parodonititstherapie an. Besonders geeignet ist diese Therapievariante bei langjährig bestehender und vortherapierter Parodontitis. Um weitere chirurgische Therapiesitzungen zu vermeiden, bietet sich eine profunde Keimreduktion über die photodynamische Therapie an.
Wirkungsweise PDT:
Eine Entzündung um das Implantat, die unbehandelt letztendlich zum Verlust des künstlichen Zahnpfeilers führt, wird als Periimplantitis bezeichnet. Hervorgerufen wird sie durch eine bakterielle Infektion oder durch Fehlbelastung des Implantates. Den weitaus größten Anteil machen die bakteriell-infektiösen Periimplantitisfälle aus. Hier ist die Anwendung von Laserlicht in der Therapie sinnvoll.
Die Therapie gliedert sich in vier Phasen: Dokumentation und Diagnose, mechanische Reinigung des Zahnersatzes auf dem Implantat, Laser-Dekontamination des Implantates und der Zahnfleischtasche sowie Recallphase.
Um eine Überhitzung und Schäden am Implantat zu vermeiden, wird die Anwendung des Lasers kurz gehalten. Ziel ist die Abtötung der pathogenen Keime und eine Regeneration des Gewebes.
Nach Abschluss der ultraschallverstärkten Desinfektionsspülung wird der Laser adjuvant zur konventionellen Therapie eingesetzt.
Dabei durchdringt der Laserstrahl nicht nur die lateralen Kanälchen der Dentintubuli, sondern zerstört hinter diesen Kanälchen, also überall dort, wohin die Spüllösung nicht vordringen kann, wirksam Keime und Bakterien.
Die dekontaminierende Wirkung des Laserlichts ist dabei um Faktor fünf größer als die von Spüllösungen alleine. Die Anwendung des Dentallasers verbessert entscheidend die Langzeitprognose des wurzelkanalgefüllten Zahnes.
Bei großflächig kariösen oder wurzelgefüllten Zähnen ist die Anfertigung einer Krone notwendig, um einen langfristigen Erhalt zu gewährleisten und um eine Fraktur des Zahnes zu vermeiden.
Oftmals verursacht die Vorschädigung des Zahnes durch Karies oder Reizung des Zahnnerves während der Kronenpräparation eine Überempfindlichkeit. Nicht selten muss dann eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden.
Nach erfolgter Präparation reduziert ein „Konditionieren“ der Dentinkanälchen durch den Laservorgang das Risiko einer Zahnüberempfindlichkeit.
Zusätzlich ermöglicht der Laser eine schmerzfreie Blutstillung der Zahnfleischzirkumferenz des Zahnes vor der Abdrucknahme. Auf das oftmals lang andauernde und schmerzhafte Fadenlegen kann verzichtet werden, ebenso meist auf den Einsatz des Elektrotoms. Durch die schonende Behandlung des Zahnfleisches mittels des Dentallasers kann der Kronenrand unsichtbar gestaltet werden.
Neben den oben angeführten Therapieoptionen bietet sich in der Softlasertherapie ein umfangreiches Behandlungsspektrum.
Die Frequenz der Laserstrahlung wird abgesenkt. Diese Art der Anwendung nennt man Low-Level-Lasertherapie. Die Haupteinsatzgebiete des Softlasers sind Schmerztherapie und Heilungsförderung.
Das Softlaserlicht durchdringt die Hautschranke und gelangt in das Innere der dort liegenden Zellen. In den Mitrochondrien dieser Zellen wird darauf vermehrt ATP gebildet. ATP dient der Zelle als Energielieferant für viele Prozesse, inbesondere der Heilung und Schmerzstillung.
Den Softlasern stehen vielfältige Einsatzorte in der Zahnmedizin offen, zum Beispiel schmerzende Kiefergelenke, üble Druckstellen, der Schmerz nach Operationen oder Aphten.
- Beschleunigung der Wundheilung
- Therapie von Aphten
- Therapie von Herpes
- Schmerzlinderung bei Kiefergelenksproblemen
- Druckstellen
In einem Beratungsgespräch wählen wir die für ihren individuellen Fall beste Möglichkeit aus. Wir beraten Sie gerne.
(Illustrationen mit freundlicher Genehmigung von Elexxion)